Der Scrum-Master: ein Botschafter zur Dialogkultur

Scrum – ein Begriff, der aus dem heutigen Projektmanagement nicht mehr wegzudenken ist. Mit Scrum werden Projekte agil gesteuert. Dabei spielt die Kommunikation und der Dialog eine wesentliche Rolle. Wenn Sie so wollen, zeichnet sich Scrum maßgeblich durch die von mir befürwortete Dialogkultur aus. Vor allem was die Rolle des sogenannten Scrum-Masters anbelangt.

Doch was ist Scrum eigentlich? Scrum ist ein Modell des Projekt-und Produktmanagements. Es wurde ursprünglich im Bereich der Softwareentwicklung entwickelt. Doch Scrum wird inzwischen in vielen anderen Bereichen eingesetzt.

Für mich persönlich ist hierbei die Rolle des Scrum-Masters überaus spannend. Denn er muss ein Kommunikationsprofi sein. Was zeichnet ihn besonders aus? Der Scrum-Master ist sozusagen der Experte des gesamten Scrum-Prozesses. Er behält den Überblick und steuert übergeordnet das Scrum-Team. Bei ihm laufen damit alle Fäden zusammen. Um diese Aufgabe meistern zu können, braucht er vor allem Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Kommunikation und Moderation. Er sorgt dafür, dass Meetings vorbereitet sind sowie effektiv und partizipativ ablaufen. Im Laufe der Besprechung achtet er darauf, dass jeder zu Wort kommt, bremst die Extrovertierten und fordert die Introvertierten. Dabei hat er ein Gespür, wann er sich einbringen, und wann er sich besser zurückhalten sollte.[1]

 

Der Scrum-Master: auch Coach und Mediator

Darüber hinaus ist ein Scrum-Master auch Coach und Mediator zugleich. Jeder kennt das: Bei Projekten kann es immer wieder „knirschen“. Das kostet Zeit und damit verbunden Geld. Deshalb greift der Scrum-Master bei Konflikten vermittelnd und schlichtend ein und hilft, die Situation zu bewältigen. Er sorgt dafür, dass sich das Scrum-Team realistische Ziele steckt, ohne es dabei zu bevormunden. Er ist in seiner Rolle neutral und versucht im Zuge von Einzelgesprächen / Coachings, die er mit jedem einzelnen Scrum-Teammitglied regelmäßig führt, die Interessen und Befindlichkeiten des einzelnen besser zu verstehen und vermittelnd im Gesamtprozess zu wirken.[2]

Innerhalb der Organisation ist der Scrum-Master ein Botschafter. Er trägt Scrum über die Grenzen seines Teams hinaus ins Unternehmen. Dabei führt und coacht er die Organisation bei der Weiterentwicklung eines agilen Umfelds. Hiermit nimmt er Einfluss auf weitere Veränderungsprozesse im Unternehmen, die auch mittels Scrum agil durchgeführt werden können. Zielsetzung ist, die Leistungsfährigkeit und Produktivität der jeweiligen Projekte oder Change-Prozesse zu verbessern.[3]

 

Der Scrum-Master: schafft Dialogkultur

Zusammengefasst: Jeder Scrum-Master trägt dazu bei, eine Dialogkultur im Unternehmen zu entwickeln. Mehr noch: Wird Scrum an vielen Stellen im Unternehmen eingesetzt, wird die Dialogkultur ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur.

Dialog schafft VERTRAUEN.
Vertrauen schafft WERTschätzung.
WERTschätzung schafft mehr WERT.
Mehr WERT schafft eine höhere Produktivität.

 

Literaturempfehlung und Fußnoten:

Drähter, Koschek, Sahling (2013): Scrum. Kurz und gut. Heidelberg.

[1] Drähter, Koschek, Sahling (2013). Scrum. Kurz und gut. Heidelberg. S. 68.

[2] Drähter, Koschek, Sahling (2013). Scrum. Kurz und gut. Heidelberg. S. 68/69.

[3] Drähter, Koschek, Sahling (2013). Scrum. Kurz und gut. Heidelberg. S. 69.