Buchempfehlung: „The Big Five for Life“ von John Strelecky

Kennen Sie den „Zweck der Existenz“ – kurz „ZDE“ genannt? Keine Sorge. Ich kannte diesen Begriff auch nicht, bis ich das Buch „The Big Five for Life – Was wirklich zählt im Leben“ in den Händen hielt. Jedes Kapitel hat mich inspiriert und bestätigt: Es lohnt sich, eine Unternehmenskultur zu entwickeln, die den Mitarbeiter/innen und Führungskräften Orientierung gibt. Es lohnt sich, als Unternehmer Wert darauf zu legen, dass die Angestellten gerne zur Arbeit kommen, wissen, was sie auszeichnet und welchen Beitrag sie täglich zum Erfolg des Unternehmens leisten können.

Wenn Sie das lesen, denken Sie vielleicht: Das ist nichts Neues. Richtig. Also, was vermittelt dieses Buch?

Durch Zufall lernt Joe, ein unzufriedener Angestellter, den charismatischen Geschäftsmann Thomas kennen. Dieser wird zu Joes Mentor und offenbart ihm die Geheimnisse seines Erfolgs. Seine Unternehmen führt Thomas anhand zweier Leitlinien: Jeder Mitarbeiter muss seine Bestimmung (ZDE) sowie seine »Big Five for Life« kennen, also wissen, welche fünf Herzenswünsche er im Leben erreichen will.

Auch ein Unternehmen hat einen sogenannten ZDE. Und Bewerber/innen werden danach ausgewählt, wie gut ihr persönlicher sowie der unternehmerische ZDE zusammenpassen. Ergänzen und inspirieren sich beide, ist der wirtschaftliche Erfolg vorprogrammiert. Der Autor verdeutlicht anhand von Berechnungen, welche Kosten entstehen, sobald die Fluktuation über 5 % liegt. So hat beispielsweise eine Firma mit einer Fluktuationsrate von 24 Prozent wiederum eine Produktivität von 68%. John Strelecky zeigt dabei auf, welche zwei wesentlichen Faktoren sich auf den Gewinn auswirken: Die Produktivität und die Fluktuation.

Seine Schlussfolgerung: Es gilt eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der die Fluktuation so gering, wie möglich, ist. Er empfiehlt: Menschen mit ihren Bedürfnissen und persönlichen Lebenszielen in den Mittelpunkt des Unternehmens zu stellen. Damit verändert sich ihr Engagement. Aus Mitarbeitern, die bestenfalls zufrieden sind, aber eher wohl Dienst nach Vorschrift machen, werden Menschen, die sich engagieren. Sie sehen einen Sinn in ihrer Tätigkeit – sowohl im Inhalt der Arbeit, als auch für ihre persönliche Entwicklung.

Zunächst ist es Aufgabe der „Chefs“, Klarheit über ihre eigenen Motive und den ZDE des Unternehmens zu finden. Sie vermitteln als Vorbild und mit ihrer Vision allen anderen die Antwort auf die Frage „Warum“. „Warum soll ich täglich zur Arbeit kommen?“ „Warum erstellen wir diese Produkte?“ „Warum ist mein Beitrag wichtig und warum wird er so bewertet?“ „Warum arbeiten wir für diese Kunden und mit diesen Geschäftspartnern?“ Unternehmer/innen klären damit, warum sie ein Unternehmen führen. Diese Erkenntnis ist die Grundlage, um den ZDE des Unternehmens zu finden. Sie gibt dem Unternehmen einen Sinn, der sehr authentisch ist und eine enge Verbindung zum Unternehmer belegt.

Auf Basis dieser Klarheit gilt es, die Beziehungen im Unternehmen und zu allen Geschäftspartnern Schritt für Schritt weiter zu entwickeln. Dialogorientierte Maßnahmen sind die Grundlage zur Vermittlung der Antworten auf die oben gestellten Fragen sowie den Aufbau und die Weiterentwicklung von (Geschäfts-)Beziehungen. Auch hierzu nennt das Buch Beispiele, die jeder Unternehmer in seiner Organisation übernehmen kann, und die auch mich bei der Ausgestaltung meiner Arbeit inspiriert haben.